Was ist eigentlich typisch Finnisch…?

…Das haben wir uns vor unserer Abreise auch gefragt und ich denke, dass wir langsam ein paar fundiertere Aussagen treffen können. Wie oft hat man nicht gesagt bekommen, dass Finnen verschlossen und ernst sind. Alles Quatsch! Muss ja nicht jeder so oberflächlich und offenherzig sein wie die Amis oder wir Deutschen. ;-) So genug Vorurteile. Eva und ich durften gestern ein Stück Finnische Backkultur erleben, da uns Ulla - eine Ergotherapeutin aus Eva’ s Rehazentrum - zu sich nach Hause in ein schnuckeliges kleines grünes(!) Holzhaus eingeladen hat. Ich war so begeistert (und bin es noch immer) über den netten Nachmittag und dem tollen nordischen Stil, dass ich euch teilhaben lassen möchte. Also schon mal viel Spaß mit den Bildern! Alle Ikea-Liebhaber/innen werden’ s mögen!
Apropos Ikea… Eva und ich sind letztens an einem Freitagabend zum Ikea hier in der Nähe von Turku gefahren um einmal zu sehen ob sie hier wirklich genau die gleichen Artikel haben wie in den Niederlanden/ Deutschland. ;-) Zu unserer großen Überraschung war der Ikea fast menschenleer und irgendwie war die ganze Sphäre etwas unherzlich. Aber ich habe auch keine Ahnung wie beliebt das hier in Finnland ist. Das Essen hat zum Glück wie bei uns geschmeckt.
Und da wären wir auch gleich wieder bei Eva’ s und meiner Lieblingsbeschäftigung! Dem Essen! :) Wir haben gestern natürlich auch ein Deutsches Kuchenrezept mitgenommen (Eva’ s Butterkuchen), ein Blechkuchen der mich an Bienenstich erinnert. Außerdem haben wir eine Art herzhaftes Reisgebäck gemacht, dass ursprünglich aus Karelien kommt, aber hier überall angeboten wird – Karjalan piirakat. Alternativ zu gesalzenem Milchreis kann man die Roggentaschen auch mit Kartoffelpüree füllen oder einfach seiner Kreativität freien Lauf lassen. Ulla hat uns jedenfalls einen richtig gemütlichen Sonntag ermöglicht und uns davon überzeugt, dass Finnen sehr freundlich und nett sind, wenn man sie erst mal richtig kennengelernt hat.
Ansonsten fällt hier in Finnland auf, dass man wenn man in den Supermarkt geht, keine hochprozentigen Liköre oder Weine bekommt, denn die werden nur in speziellen Shops verkauft (Alko). Das hält die Finnen aber natürlich nicht davon ab sich volllaufen zu lassen, um es mal ganz dramatisch zu sagen. Das konnten wir am vergangen Samstag wieder am eigenen Leib spüren. Im Club „Börs“ wurde man ab 01:00 Uhr nur noch angerempelt, umgetanzt oder mit Alkohol übergossen. Naja….
Da sehr viele Menschen in Finnland eine Gluten- oder Laktoseunverträglichkeit haben (oder man hier einfach nur besser Bescheid weiß darüber) gibt es in jedem Supermarkt Produkte die mit gluten- oder laktosefrei gekennzeichnet sind. Schon sehr praktisch!
Ich dachte immer, dass wir zuhause viel Brot essen, aber die Finnen sind noch schlimmer! ;o) Hier wird bei jedem Lunch Brot mit Butter und natürlich Milch und Buttermilch gereicht. Da kann man sich richtig dran gewöhnen! Brot ist hier dann natürlich meistens Knäckebrot oder dunkles Roggenbrot (siehe Bio Roggenbrötchen Finnische Art beim Aldi).
Mein erster Valentinstag in Finnland war auch ganz lustig! Eva und ich sind zum Bahnhof spaziert um unsere Zug- Tickest nach Helsinki zu buchen. Zum Abschied haben wir dann ein „Happy Valentinesday“ und ein Schokoherz bekommen! Knuffig!
Übrigens, wer sich in Deutschland noch mal über hohe Preise beim Friseur beschwert sollte mal nach Finnland kommen! Aus verlässlichen Quellen haben wir erfahren, dass man ohne Probleme 40€ für einen einfachen Haarschnitt (als Frau) loswerden kann. Eva und ich haben’s nämlich langsam mal nötig. Aber zum Glück gibt es wohl auch vereinzelt studentenfreundlichere Salons, in denen die Leute hoffentlich ein wenig Englisch sprechen können. Also wenn’s demnächst keine Fotos mehr gibt wisst ihr warum. ;)
Wir haben hier inzwischen übrigens unser eigenes kleines Dreiländereck gegründet. Seit ein paar Tagen haben wir Verstärkung aus Belgien und den Niederlanden bekommen, darunter auch zwei Physios. D.h. jetzt wird Deutsch, English, Niederländisch und ein wenig Finnisch gesprochen! Haha! Super! Morgen fahren wir mit ein paar Leuten nach Naantali, ein kleines Städtchen mit 13 000 Einwohnern, das 15 km nordwestlich von Turku und ebenfalls am Meer liegt. Am Donnerstag habe ich meinen letzten Tag im TYKS und bin schon auf mein Abschlussgespräch gespannt. Eva hat schon bestanden! Freitag geht’s dann nach Helsinki wo wir Eva’ s Eltern treffen und ein entspanntes Wochenende verbringen werden!
Und ab der nächsten Woche wird es wieder spannend, denn dann beginnt unsere zweites Praktikum in Masku!! Dort werden Eva und ich zusammen in einem Rehabilitationszentrum für MS- Patienten arbeiten. Ich bin schon seeehhhhr gespannt!
Dann möchte ich an dieser Stelle auch mal ein ganz liebes Dankeschön an meine Eltern schicken die mich so gut mit Nussecken, Briefen und anderen lieben Dingen versorgen!! Danköö!!! In ein paar Tagen haben wir schon die Hälfte unseres Aufenthalts „abgesessen“! Wahnsinn!! Die Zeit vergeht rasend schnell!

In diesem Sinne! Viele liebe Grüsse! Rezepte verteil’ ich am besten wenn ich wieder daheim bin! :)

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